Von früh an werden wir mit bestimmten Erwartungen und Regeln konfrontiert, wie die Dinge abzulaufen oder wir zu sein haben. Um Konflikte mit unserem Umfeld zu vermeiden, übernehmen wir diese Haltungen oft unbewusst oder versuchen ihnen irgendwie gerecht zu werden. Egal, ob es uns gerecht wird oder etwas anderes für uns besser funktionieren würde. Das kann zu Frustration und im Zweifel sogar wiederkehrenden emotionale Barrieren führen.
Darum hilft es, sich daran zu erinnern: Es gibt keine Regeln!
Manche dieser „Regeln“ können sehr tiefgreifende Konsequenzen haben. Wie zum Bsp. „Du musst 40 Stunden in der Woche arbeiten, um ein produktives und wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft zu sein“. Andere stellen eher kleine „Gebote“ dar, die uns immer wieder in unserem Alltag begegnen.
- Saubere Wäsche muss nicht sofort weggeräumt werden…
- Man muss nicht zu festen Uhrzeiten bestimmte Nahrungsmittel zu sich nehmen…
- Man muss weder mit der leichtesten, noch der schwersten Aufgabe beginnen…
- Man kann morgens, mittags, abends oder nachts produktiv sein…
- Man muss sich nicht krank zur Arbeit schleppen…
- Man muss (bzw. kann) nicht alles mit bloßer Willenskraft schaffen…
Beginne dort, wo du dich in Bezug auf die Sache befindest und berücksichtige den tatsächlichen Rahmen deiner Möglichkeiten. Gerade eine „ganz oder gar nicht“-Denkweise ist da kontraproduktiv, denn „etwas“ ist immer besser als „gar nichts“. Und ja… streng genommen sind das auch Regeln – allerdings kannst du diese zu 100% für dich individuell gestalten. Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern:
- Was ist für mich richtig?
- Was macht mich glücklich?
- Womit fühl ich wohl?
- Was funktioniert am Ende wirklich für mich?
Am Ende zählt nur, ob etwas für uns funktioniert und unseren Bedürfnissen entspricht.
Erwachsensein heißt, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und nicht, dem scheinbar typischen Bild eines Erwachsenen entsprechen zu müssen.
