Klar: Disziplin gehört immer dazu, wenn man etwas neues ausprobiert. Wenn etwas nicht sofort Erfolge erzielt, sollte man sich nicht entmutigen lassen. Wenn das Hilfsmittel oder die Methode jedoch mittel- bis langfristig keine Besserung hervorbringen, dann sind sie vermutlich einfach nichts für dich.
Oft ist der erste Reflex, sich in solchen Situationen selbst die Schuld am Scheitern zu geben: „Ich gebe mir einfach nicht genug Mühe“. Doch in den seltensten Fällen ist das der wirkliche Grund (viel eher sind diese Gedanken die Folge langjähriger Konditionierung durch ein wenig verständnisvolles Umfeld). Schuldgefühle erhöhen den Stress und verringern die Erfolgschancen nur weiter. Von außen wird außerdem oft suggeriert: „tu doch einfach genau dies und du erreichst garantiert X“. Das setzt weiterem Druck aus.
Langfristig hilft eine Sichtweise des Selbstmitgefühls: Es ist kein persönliches Defizit, wenn für dich etwas nicht funktioniert. Gerade mit abweichender Neurobiologie kann es sehr gut sein, dass Tipps für die breite Masse einfach nicht so gut für dich persönlich funktionieren. Dazu kommen noch innere Barrieren und unzählige andere Faktoren (Stichwort: Wall of Awful). Natürlich legt man alte Muster nicht von heute auf morgen ab. Doch jeder Versuch sich selber gegenüber verständnisvoll und mitfühlend zu agieren, ist ein neuer Erfolg. Du musst nichts unter Beweis stellen.
Also… dran bleiben, offen für andere Wege sein und Methoden/Werkzeuge immer wieder modifizieren. Die Form sollte immer der Funktion folgen. Und somit ist es völlig egal wie du nun konzentrierter, organisierter oder entspannter wirst. Es gibt keine Regeln, aber für alles eine Lösung. Die sieht im Zweifel nur deutlich anders aus als das, was die Mehrheit in diesem Fall tun würde!
Bei Problemen, die nicht aus eigenem Antrieb heraus lösbar scheinen, ist es auch vollkommen in Ordnung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eine erste Anlaufstelle ist die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung.
